[Berlin] Solidarität mit den russischen #Antifaschist*innen und Anarchist*innen!

10.3.18

[Berlin] Solidarität mit den russischen Antifaschist*innen und Anarchist*innen! Solidarität mit den russischen Antifaschist*innen und Anarchist*innen! Keine Folter, kein Knast, Keine Verschleppung! Im Vorfeld der Präsidentschaftswahlen am 18. März und der Fußball-WM im Sommer versucht der russische Staat Stärke zu demonstrieren und erhöht derzeit massiv den Druck auf Teile der außerparlamentarischen Opposition. Betroffen sind davon vor allem Aktivist*innen die sich in antifaschistischen, umweltpolitischen und anarchistischen Kämpfen betätigen. Um sich als Garant für die Sicherheit der Bevölkerung in Szene zu setzen, konstruiert der Inlandsgeheimdienst FSB ein terroristisches Netzwerk, das Anschläge während des Wahl- und WM-Zeitraums plane. Bereits im Oktober fanden Razzien bei Antifaschist*innen und Anarchist*innen in der etwa 550 Km südöstlich von Moskau gelegenen Stadt Penza statt. Es wurden sechs Menschen unter dem Vorwurf der Bildung einer terroristischen Vereinigung verhaftet. Die letzte Welle von Festnahmen setzte sich im Januar 2018 in St. Petersburg fort. Am 23.01.2018 verschwand der Antifaschist Viktor Filinkov, als er auf dem Weg in die Ukraine war. Am Petersburger Flughafen wurde er vom FSB verhaftet, entführt und stundenlang gefoltert. Erst nach zwei Tagen tauchte er mit einem Geständnis, Mitglied einer terroristischen Vereinigung zu sein, wieder auf. Nun ist er in Isolationshaft. Filinkovs Anwalt sagt, dass er noch nie zuvor so gravierende Schäden und Spuren der Folter gesehen habe. Am 25.01.2017 verschwand der St. Petersburger Antifaschist Igor Shishkin. Auch er wurde vom FSB schwer misshandelt und anschließend nach denselben Anklagepunkten wie Filinkov verurteilt. Ihr gemeinsamer Freund Ilya Kapustin – professioneller Bergsteiger von Beruf - entging schwerwiegender Folter. Nachdem ihm gedroht wurde, ihm die Beine zu brechen, stimmte er zu, als Zeuge zu fungieren. Der Gerichtsprozess verlief unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Es gibt bislang keine Beweise für Anschlagspläne während der Präsidentschaftswahlen und zur Fußball-WM, ebenso wenig für die Existenz einer terroristischen Gruppe. Alle Aussagen die diese Behauptung stützen, wurden von den Inhaftierten unter Androhung von Gewalt und unter Folter gewonnen. Neben den erpressten Aussagen führt der FSB das gemeinsame Hobby der Freunde an: Airsoft. Bei diesem in Russland sehr populären und völlig legalen Geländesport, sollen sie sich das taktische Know-How angeeignet haben, so der Geheimdienst. Freund*innen der Betroffenen rufen derweil zur Teilnahme an internationalen Kampagnen zur Unterstützung der Repressionsbetroffenen auf. In der sibirischen Stadt Tomsk werden seit dem 05. Februar Einzelkundgebungen vor dem Bürgermeisterhaus abgehalten. Versammlungen mit mehr als drei Personen wurden nicht genehmigt. Stattdessen wird dies aber einer nationalistisch-patriotischen Pro-Putin-Organisation namens NOD (Nationale Befreiungsbewegung; russ.: Национально- освободительное движение), die für die Bestrafung der Betroffenen ist, erlaubt. Nicht selten werden Ansammlungen von Antifaschist*innen, die vor Amtsgebäuden die Freilassung der Gefangenen fordern, brutal auseinandergetrieben. Wer öffentlich sagt, dass es sich bei den Verhafteten nicht um Terrorist*innen handle, läuft Gefahr selbst als Unterstützer einer terroristischen Vereinigung ins Visier zu geraten. Im Vergleich zu anderen Fällen, in denen Antifaschist*innen und Anarchist*innen gefoltert wurden, hört der FSB nicht auf. Anwälte berichten von einem bisher nie erlebten Ausmaß an Brutalität, mit der die Aktivist*innen gefoltert wurden. Weil die antifaschistische und libertäre Bewegung in Russland geschwächt ist, weil sie sich nicht einfach die Straße nehmen kann und weil es um das Leben der Gefangenen geht, müssen wir den politischen Druck international aufbauen und unseren Protest auf breite Beine Stellen. Der 18. März ist nicht nur der Tag der russischen Präsidentschaftswahlen, sondern auch der internationale Tag des politischen Gefangenen. Eine gute Möglichkeit also, diese Themen miteinander zu verbinden. Wir rufen darum dazu auf: Organisiert darum vom 15. bis 18. März Aktionen in euren Städten - startet Protestaktionen an den russischen Vertretungen in eurer Stadt und beteiligt euch mit Plakaten und Bannern, die die Freilassung der russischen Antifaschist*innen fordern, an den Antirepressionsdemos in Berlin und Hamburg. Sa. 17. März 2018 * „United we stand!“-Demo Hamburg * 14.00 Uhr * Gänsemarkt So. 18. März * Demo zum Tag des politischen Gefangenen Berlin * 17:00 Uhr * Bundeskriminalamt (Am Treptower Park 5-8 / Treptow) Mo. 19. März 2018 * Kundgebung vor der russischen Botschaft Berlin * 17:00 Uhr * Unter den Linden 63-65 * S/U-Friedrichstraße Mo. 19. März 2018 * Infoveranstaltung zur Repression gegen Antifas in Russland Berlin * 19:30 Uhr * BAIZ * Schönhauser Allee 26A * U-Bhf. Eberswalder Straße https://de.indymedia.org/node/18514 Solidarity with the Russian antifascists and anarchists! No torture, no jail, no kidnapping! In the run-up to the presidential elections on 18 March and the Football World Cup in the summer, the Russian state is trying to demonstrate its strength and is currently massively increasing pressure on parts of the extra-parliamentary opposition. Above all, it affects activists who engage in anti-fascist, environmental and anarchist struggles. In order to promote itself as a guarantor for the security of the population, the domestic secret service FSB constructs a terrorist network planning attacks during the electoral and World Cup period. Already in October raids on anti-fascists and anarchists took place in the city of Penza, about 550 km southeast of Moscow. Six people were arrested on charges of forming a terrorist group. The last wave of arrests continued in January 2018 in St. Petersburg. On January 23, 2018, anti-fascist Viktor Filinkov disappeared while on his way to Ukraine. At the airport of St. Petersburg he was arrested by the FSB, kidnapped and tortured for hours. Only two days later did he return with a confession of being a member of a terrorist organization. Now he is in solitary confinement. Filinkov's lawyer says he has never seen such serious damage and traces of torture before. On January 25, 2017, St. Petersburg anti-fascist Igor Shishkin disappeared. He too was severely abused by the FSB and subsequently convicted of the same charges as Filinkov. Their mutual friend Ilya Kapustin - professional mountaineer by profession - escaped grave torture. After threatening to break his legs, he agreed to act as a witness. The trial was closed to the public. So far, there is no evidence of plans for attacks during the presidential election and the World Cup, nor is there any evidence of a terrorist group. All statements supporting this allegation were obtained by the detainees under threat of violence and torture. In addition to the blackmailed statements, the FSB is leading the common hobby of friends: Airsoft. In this very popular in Russia and completely legal off-road sport, they should have acquired the tactical know-how, so the intelligence service. Meanwhile, friends of those involved are calling for participation in international campaigns to support those affected by repression. In the Siberian city of Tomsk, since 5 February, individual rallies have been held in front of the mayor's house. Meetings with more than three people were not approved. Instead, however, this is allowed to a nationalist-patriotic pro-Putin organization called NOD (National Liberation Movement, Russian: Национально- освободительное движение), which is for punishing those affected. It is not uncommon for collections of anti-fascists, who demand the release of prisoners in front of official buildings, to be brutally dispersed. Anyone who publicly states that those arrested are not terrorists risks being targeted as supporters of a terrorist organization. Compared to other cases where anti-fascists and anarchists were tortured, the FSB does not stop. Lawyers report a previously unprecedented degree of brutality that has tortured activists. Because the anti-fascist and libertarian movement in Russia is weakened, because it can not just take the road and because it is about the lives of the prisoners, we have to build the political pressure internationally and our protest on broad legs Put. March 18 is not only the day of the Russian presidential elections, but also the international political prisoner's day. A good way to combine these topics. We call for this: Organize actions in your cities from 15 to 18 March - start protest actions at the Russian representations in your city and participate in the anti-repression demonstrations with posters and banners calling for the release of Russian anti-fascists in Berlin and Hamburg.